In ihrem Heimatland heißt sie Pippi Långstrump, ich kenne sie als Pippi Langstrumpf, in Frankreich ist sie Fifi Brindacier, in England Pippi Longstocking, im Iran Pipi Gurab-baland, in Brasilien Pippi Meialonga und im Kosovo Pipi Qorapëgjata. Spaß macht sie Kindern überall.
Deshalb haben sich die Großen im Jugendcenter mächtig ins Zeug gelegt und für die Kleinen ein Puppentheater auf die Beine gestellt.
Dienstag, 30. Juli 2013
Freitag, 26. Juli 2013
Donnerstag, 18. Juli 2013
Rethink - Reuse - Recycle
Wir basteln mit Tetrapaks,...
Bilderrahmen |
Stifthalter |
Geldbörse |
Wandbild |
... mit Coladosen, ...
Wandbild |
... mit Toilettenpapierrollen, ...
Geschenkverpackung |
... und mit Plastikflaschen!
Unser Treppengarten |
Mittwoch, 10. Juli 2013
Wie hundert Kilo Federn
„Was ist
leichter? Hundert Kilo Federn oder hundert Kilo Steine?“, fragte mich mein
Bruder, damals, als ich fünf Jahre alt war, und noch weniger verstand als hier.
„Federn
natürlich! Die sind so leicht und tanzen und schweben im Wind!“
Doch
hundert Kilo bleiben hundert Kilo. Egal, wie leicht sie sind…
Als ich
fünf Jahre alt war, konnte ich nicht schlafen. Vor Vorfreude. Auf meinen
Schulanfang und die riesige Schultüte. Bis oben voll mit Schokolade und
Plüschtieren.
Als er fünf
Jahre alt war, konnte er nicht schlafen. Vor Angst. Würden die serbischen
Armeen auch seinen Vater, seine Onkel und Brüder verschwinden lassen? Seine
Mutter und Schwester vergewaltigen? Sein Haus anzünden?
Als sie fünf Jahre alt war, konnte sie nicht schlafen. Vor Kälte. In den Wäldern, in denen sie sich versteckte, mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Die Schüsse der Exekutionen knallten sich in ihr Gedächtnis. Auf der Flucht, irgendwohin, Hauptsache weg.
Als sie fünf Jahre alt war, konnte sie nicht schlafen. Vor Kälte. In den Wäldern, in denen sie sich versteckte, mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Die Schüsse der Exekutionen knallten sich in ihr Gedächtnis. Auf der Flucht, irgendwohin, Hauptsache weg.
Erinnerungen
aus dem letzten Jahrtausend und doch erst vierzehn Jahre alt.
Erinnerungen,
so schwer, wie hundert Kilo Federn.
Heute ist
der Kosovo fünf Jahre alt. Und kann nicht schlafen. Vor Vergangenheit. Vor
Lähmung. Vor Perspektivlosigkeit.
Regiert von
Namen, die vor weniger als zwanzig Jahren Meister der Serbentöterei waren.
Benutzt von
den Großen, die seit jeher Meister der strategischen Besetzerei sind.
Aufgebaut
von Geldern, deren Quellen so undurchsehbar sind, wie die Stauungen, in denen
sie versumpfen.
Eingeschlossen
von Grenzen, die zu passieren es keine Einreiseerlaubnis gibt.
Geködert
vom Phantom Europa. Verschwommen und so fern steigt es in Form tarnfarbener
Hubschrauber am Horizont auf.
Voll
Hoffnung, die keine Zukunft hat.
Wer kann,
haut ab. Flucht als Antwort auf Desillusion. Flucht. Schon wieder.
Wer nicht
kann, muss bleiben. Enttäuscht von Worten, die ein besseres Leben versprachen.
Beinahe 2
Millionen Menschen leben im Kosovo, die Hälfte davon sind unter 35 Jahren. Kosovo
hat die jüngste Bevölkerung Europas. Das könnte sein größtes Potential sein.
Sie sind
jung. Voll Zukunft. Voll Hoffnung.
Sie tanzen.
Sie lieben. Sie schweben.
Sie
fordern. Sie brechen. Sie beben.
Sie können.
Sie müssen. Sie geben.
Sie
träumen. Sie fürchten. Sie leben.
Sie sind
jung. Doch voll Zukunft, die keine Hoffnung hat.
Wie hundert
Kilo Federn. Tanzend, schwebend. Und doch hundert Kilo schwer.
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